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Mobilfunk-Ausbau in Deutschland: Mehr Netz für die Fläche statt teurer Auktionen

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In Deutschland stehen wichtige Änderungen beim Mobilfunk an. Anstatt wie in den vergangenen Jahrzehnten Milliarden über Frequenzauktionen einzunehmen, geht die Bundesnetzagentur dieses Mal einen anderen Weg. Statt Versteigerung setzt man auf Verlängerung – verbunden mit harten Ausbauauflagen für Telekom, Vodafone und Telefónica.

Frequenzen werden verlängert – Auktion fällt aus

Die Nutzungsrechte im 800-MHz-, 1.800-MHz- und 2,6-GHz-Band laufen Ende 2025 aus. Diese Bereiche sind essenziell für LTE und teilweise auch für 5G. Eigentlich war eine neue Versteigerung vorgesehen. Doch laut BNetzA-Chef Klaus Müller (im Handelsblatt) wird es keine Auktion geben. Stattdessen dürfen die Netzbetreiber die Frequenzen für weitere fünf Jahre nutzen – gegen moderate Gebühren.

Vorteil: Die Telekom, Vodafone und O2 sparen Milliarden, die sie nicht in Frequenzrechte stecken müssen, sondern in den Netzausbau investieren sollen.

Ausbau statt Milliardenzahlung

Die Bedingung für die Verlängerung sind strengere Ausbauauflagen als jemals zuvor. Bis 2030 sollen 99,5 Prozent der Fläche Deutschlands mit mindestens 50 Mbit/s versorgt sein. Bereits 2029 müssen in dünn besiedelten Regionen 99 Prozent der Haushalte mindestens 100 Mbit/s erreichen. Auch an Landes-, Staats- und Kreisstraßen ist bis 2030 flächendeckend schnelles Internet vorgeschrieben.

„Wir brauchen auch an jeder Milchkanne schnellen Mobilfunk“, betont Müller. Der Fokus liegt klar auf ländlichen Regionen, in denen bislang noch viele Funklöcher bestehen.

Problemfall 1&1

Für 1&1, das derzeit das vierte deutsche Mobilfunknetz aufbaut, ist der Verzicht auf eine Auktion ein Rückschlag. Denn ohne Vergabe kann sich das Unternehmen keine eigenen Flächenfrequenzen sichern. Daher soll Telefónica verpflichtet werden, einen Teil ihrer Frequenzen mit 1&1 zu teilen. Offiziell wollte sich 1&1 dazu bislang nicht äußern.

Kritik an Regulierung

Neben den Ausbauauflagen gibt es Streit um neue „Leitplanken für Verhandlungen“. Diese sollen Service-Providern wie Freenet erleichtern, eigene Tarife ohne eigenes Netz zu vermarkten. Netzbetreiber sehen das skeptisch:

  • Telefónica-Chef Markus Haas spricht von „Überregulierung“.
  • Auch die Telekom warnt, dass solche Vorgaben den Ausbau eher bremsen könnten.
  • Vodafone fordert vor allem schnellere Genehmigungen für neue Sendemasten und weniger Bürokratie, um die ehrgeizigen Ausbauziele überhaupt erreichen zu können.

👉 Fazit: Statt milliardenschwerer Auktionen setzt die Bundesnetzagentur nun auf harte Ausbaupflichten. Für Kunden auf dem Land könnten das gute Nachrichten sein – doch die Betreiber stehen vor gewaltigen Aufgaben.

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