
Die Mobilfunkanbieter treiben den Netzausbau in Deutschland weiter voran. Sowohl O2 Telefónica als auch die Telekom haben in den vergangenen Wochen zahlreiche neue Standorte in Betrieb genommen – vor allem dort, wo bislang Funklöcher waren.
O2: 100 neue Standorte, Fokus auf ländliche Regionen
O2 meldet mehr als 1.600 Maßnahmen im Netz, davon rund 100 komplett neue Sendemasten. Ziel: Gemeinden, Straßen und Bahnstrecken, die bisher unterversorgt waren, erstmals mit LTE und 5G zu erschließen.
Neue Standorte u. a.:
- Wingst (Landkreis Cuxhaven) – Versorgung auch entlang der B73
- Neustadt (Wied, Ortsteil Oberelsaff) – neuer Mast in Betrieb
- Auernheim (Treuchtlingen, Mittelfranken) – höchstgelegener Ort nun versorgt
- Freilassing (Bayern) – Netz bis an die Grenze nach Österreich
- Bayerisch Eisenstein – LTE & 5G für Regenhütte und die B11
Zusätzlich hat O2 in Großstädten (Berlin, München, Köln, Frankfurt, Bremen, Düsseldorf, Leipzig, Magdeburg) und in Orten wie Königsfeld im Schwarzwald, Burg Stargard oder Porta Westfalica neue 5G-Sender aktiviert.
👉 Außerdem wurden an 1.000 Standorten zusätzliche Kapazitäten freigeschaltet – nötig, weil O2 inzwischen rund die Hälfte des mobilen Datenverkehrs in Deutschland trägt (5,7 Mrd. GB im Jahr 2024).
Telekom: 99 neue Standorte, 863 Verbesserungen
Auch die Telekom hat an 863 Standorten gearbeitet und 99 neue Masten gebaut – die meisten in Hessen, NRW und Bayern.
Beispiele:
- Marsberg (Hochsauerlandkreis) – neuer 40-Meter-Stahlgittermast, drei Jahre Planung
- Marienfließ (Prignitz) – 40-Meter-Mast verbessert Versorgung der Ortsteile und Straßen
Darüber hinaus wurden 118 Standorte erstmals mit 5G im 3,6-GHz-Band ausgestattet – Gigabit-Speed inklusive.
Die Telekom verfolgt dabei ein Konzept, das sie selbst „Ultra-Kapazitätsnetz“ nennt:
- 90 % aller Standorte sollen künftig 1 Gbit/s pro Zelle schaffen
- Low-Band (700–900 MHz) für Reichweite
- Mid-Band (1.500–2.100 MHz) für Tempo
- 85 % der Standorte mit 10 Gbit/s Glasfaser angebunden
Hintergrund: Neue Ausbauauflagen bis 2030
Die Bundesnetzagentur hat Ende Januar 2025 neue Regeln erlassen: Bis 2030 müssen Telekom, Vodafone und O2 jeweils 99,5 % der Fläche Deutschlands mit mindestens 50 Mbit/s versorgen. Damit rückt die Abdeckung von Straßen, Schienen und ländlichen Gebieten noch stärker in den Fokus.
📌 Fazit: Sowohl O2 als auch die Telekom schließen aktuell Funklöcher – oft in Dörfern, entlang von Straßen und Bahnstrecken. Mit den neuen Auflagen steigt der Druck, bis 2030 fast jede Fläche Deutschlands mit schnellem Internet zu versorgen.
