
Seit Jahren schwelt die Debatte, nun nehmen Verbraucherschützer das Thema erneut ins Visier: Drosselt die Telekom bestimmte Dienste? Während die Telekom das energisch abstreitet, sehen Aktivisten massive Probleme beim sogenannten Peering.
Vorwürfe: Künstliche Engpässe durch „Private Peering“
Beim Datenaustausch zwischen Netzen gibt es zwei Wege: öffentliche Knotenpunkte (wie DE-CIX in Frankfurt) oder exklusive, private Übergänge. Die Telekom setzt fast ausschließlich auf diese privaten Peerings – und verlangt dafür Geld.
Problem: Anbieter wie Meta (Facebook, WhatsApp, Instagram) weigerten sich zu zahlen. Nach einem Rechtsstreit wurden Übergabepunkte gekappt, Daten laufen seither über Drittanbieter. Kritiker sehen hier eine gezielte Bremse: „Finanzstarke Dienste kommen schnell durch – kleinere Anbieter bleiben hängen“, heißt es auf netzbremsse.de. Das verstoße gegen Netzneutralität.
Telekom weist Anschuldigungen zurück
Die Telekom spricht von „technischem und rechtlichem Unverständnis“ und verweist auf zahlreiche gewonnene Netztests. Man verschlechtere den Zugang nicht, sondern biete durchgehend hohe Qualität.
Kundenerfahrungen sagen anderes
Doch Beschwerden von Nutzern reißen nicht ab: langsames Streaming, zähe Downloads, abendliche Engpässe. Vor allem bei populären Diensten häufen sich die Probleme. Verbraucherschützer prüfen daher eine Beschwerde bei der Bundesnetzagentur.
Fazit
Die Fronten verhärten sich: Telekom sieht sich im Recht, Aktivisten sprechen von einem Bruch der Netzneutralität. Ob die Bundesnetzagentur eingreift, könnte für die gesamte Branche richtungsweisend werden.
